Die „Grabentour“ wurde 1844-1846 im Zusammenhang mit dem Bau des Rothschönberger Stollens angelegt, um Aufschlagwasser zum Betreiben der Bergbaumaschinen zu gewinnen. Als der Rothschönberger Stollen, der zur Ableitung der Grubengewässer aus dem Freiberger Revier diente, 1877 fertiggestellt war, verlor dieser Hilfsgraben aber seine Funktion. Er war für die damalige Zeit ein technisches Meisterwerk. Der Graben ist heute teilweise rekonstruiert.
Ihren Anfang nimmt die „Grabentour“ an der Krummenhennersdorfer Wünschmann-Mühle. Man wandert der Markierung (weißes Quadrat, blauer Strich ) folgend und kann auf der rechten Seite die Hochwassermarkierungen vom 30.Juli 1897, 6.Juli 1958 und 13.August 2002 entdecken. Bald erreicht man das Mundloch der Felsenbachrösche. Der Kunstgraben verschwindet an der Buchenbornrösche wieder im Fels und verläuft unter der Erde weiter. Rechter Hand zweigt ein Weg zum „Kroatenstein“ ab. Der Gedenkstein erinnert an Lorenz von Schönberg, welcher bei der Eroberung des Schlosses Reinsberg, im Jahre 1632 durch die Österreicher, den Tod fand.
Als Rösche bezeichnet man Felstunnel. Nur etwa die Hälfte der Grabentour wurde als offener Graben angelegt, der Rest verläuft unterirdisch. Weitere Röschen sind die Porzellanrösche und die Bornrösche. An den Ein- und Ausgängen befinden sich bergmännisch gemauerte Mundlöcher. Der Rothschönberger Stollen wurde von acht Lichtlöchern aus im Gegenvortrieb errichtet. In der Mitte des Wanderweges befindet sich die Halde des jetzt verschütteten fünften Lichtloches. Von den Schachtanlagen sind leider nur noch die Fundamente erhalten. Etwa die Hälfte des ankommenden Wassers wurde am V. Lichtloch für das Wasserrad und die Turbine verbraucht, das restliche Wasser wurde weiter zum IV. Lichtloch über den Kunstgraben geleitet.
Am unteren Mundloch des V. Lichtloches vorbei führt der Wanderweg weiter am Kunstgraben entlang. In der Verlängerung der Grabentour entlang des zauberhaften Bobritztales kommt man am Schloß Reinsberg und im weiteren Verlauf an der Uhlig Mühle vorbei. Ab hier kann man entlang des Wanderweges auf der stillgelegten Kleinbahntrasse bis zur Mündung der Bobritzsch in die Mulde kurz hinter dem Biebersteiner Zollhaus weiterwandern.
(http://www.gemeinde-reinsberg.de/reinsberg/natur.php)
detailierte Informationen unter http://www.gupf.tu-freiberg.de/geologie/grabentour.html
Quelle Bilder: http://www.gupf.tu-freiberg.de/geologie/grabentour.html